Erneut sind knapp zwei Monate vergangen, in der die Gemeinschaft gemeinsam ihren Alltag, sowie alles weitere bewältige, und es gibt wie immer spannendes zu erzählen. Vermutlich wäre es wunderbar stets bloß über Positives berichten zu können, doch besitzt eine Münze eben nunmal zweierlei Seiten – und wer wären wir schon, nicht beide in Erinnerung zu behalten, um daraus zu lernen.
Bald war es soweit, dass man der Einladung der benachbarten Gemeinschaft in Dunkelhain nachkam, und zusammen machte man sich zahlreich auf den Weg dorthin. Die Anreise selbst begann bereits mit guter Laune, welche sich mit dem freundlichen Empfang noch hob. In der Taverne angekommen durfte man sich einer sympathischen Bedienung, sowie einer reichen Auswahl an Speisen sowie Getränken erfreuen. Doch nicht nur innerhalb der Taverne fand das Geschehen statt, so machte man sich mit anderen Gästen bekannt, Gespräche verlagerten sich nach draußen an den Brunnen, oder anderen Ecken des Dorfes – hatte man bisher schließlich kaum Gelegenheit, sich dort einmal umzusehen. Alles in allem wurde es zu einem sehr schönen und späten Abend, man dankte dem Gastgeber herzlich und kehrte anschließend wieder nach Hause zurück.
Nach diesem schönen Abend gab es gar hin und wieder weitere Besuche in Dunkelhain, welche hoffentlich andauern werden – und wer weiß, was in Zukunft noch folgen könnte.
Die Vorbereitungen für die Jubiläumsfeier Drachensteins wiederum waren im vollen Gange. Über mehrere Wochen wurden große Lieferungen von riesigen Spannen Stoffen entgegen genommen, Pfähle aufgestellt, um daraus das große Festzelt aufzubauen, geschäftige Besorgungstouren wurden unternommen, sowie wurde mit Hilfe vieler Freiwilligen gejagt, um das Essensangebot aufstocken zu können.
Eines jedoch betrübte leider alle Vorbereitungen. Inmitten jener gelangte ein Brief an den Eingang des Turmes, welcher weder Siegel noch Umschlag besaß. Seit etwa zwei Wochen vermisste man ein geschätztes Mitglied, sprach sie doch bei ihrem Abschied davon, dass sie lediglich ein, oder zwei Tage fort sein würde. Jener Brief gab die verwischten Informationen preis, sie wäre in einen Hinterhalt geraten, doch man solle sich keine Sorgen machen, sie würde es irgendwie überstehen.
Selbstverständlich machte man sich dennoch Sorgen – und tat alles daran aus den wenigen Informationen die man bekam, das Beste zu machen und sie wieder wohlauf bei sich zu wissen. Weitere Wochen voller Sorge und teilweise gar ernster Auseinandersetzungen aufgrund dessen vergingen, bis man endlich die erleichternde Nachricht erhielt: Sie wurde befreit, und sie würde nun genesen.
Für manch Einzelne die ihr besonders nahe stehen waren diese Wochen sicherlich ebenso nicht einfach, doch half die Unterstützung der anderen es zu überstehen. Das Jubiläumsfest wurde gar verschoben, sodass die Vermisste sich soweit wieder fühlte, dass sie teilnehmen konnte. Am Tag des Festes war die Freude von allen Seiten umso größer, sodass man den Abend unbeschwert genießen konnte. Mitglieder und Gäste erschienen zahlreich, sodass sich jeder Aufwand definitiv bezahlt machte. Das liebevoll angerichtete Essensbuffet verströmte einen wunderbaren Geruch, der dem eigens angefertigtem Teestand in nichts nachstand. Es wurde gar eine neue Mischung angeboten, welche nach der Gemeinschaft benannt wurde. Vor dem Zelt wurde der Grill angefacht, welcher nur für das Fest um einiges vergrößert wurde um auch jeden Hunger zu stillen.
Der Fluss des Alkohols versiegte, der Klang von Gelächter und das Spiel von Instrumenten verklang erst am späten Abend, bis jeder zufrieden in die Betten sank und ein erfolgreicher Tag sein Ende fand.
Auch mit neuen Besuchern, Gästen und Beförderungen war die Gemeinschaft während all dem beschäftigt. Man begrüßte immer wieder neue Gesichter, welche aus Neugierde bei der Gemeinschaft vorbeisahen, welche anschließend ihre Reise fortsetzten oder aber auch länger verblieben. Sicherlich gab es dabei auch wenige die unerfreulich verliefen, doch gestalten sich Charaktere eben oftmals so unterschiedlich, dass eine Harmonie nicht zustande kommen kann – umso schöner ist es jedoch, dass sich der Großteil gegenteilig verhielt.
Ein weiteres Mal verlor die Gemeinschaft zudem einen ihrer Jünglinge, die mit der Zeit lieb gewonnen wurde. Es betraf jedoch nicht die erwähnte Harmonie, sondern eher die Ziele derjenigen. Als leidenschaftliche Druidin versetzte sie ihre Prioritäten zu jener Berufung, und weder die Gemeinschaft noch ihre alten Freunde welche sich Drachenstein angeschlossen hatten nahmen es ihr deswegen übel. Der Abschied gestaltete sich kurz, um es allen nicht noch schwerer zu machen, doch Besuche, Briefe und Nachrichten werden den Kontakt erhalten.
Zu jenen alten Freunden gehörte ebenso eine kleine Familie von Druiden, die sich vor Monaten Drachenstein anschloss – und deren Beförderung zu offiziellen Mitgliedern nun endlich stattfand. So groß die Freude darüber gewesen war, gab es leider auch sehr schlechte Nachrichten. Selbst die Unwissendsten dürften einmal gehört haben, dass der smaragdgrüne Traum zu einem Verhängnis für jeden Druiden werden kann.. und auch wenn sich die Chancen des Familienvaters sehr gering gestalten, so hofft jeder Einzelne von uns insgeheim, dass er seinen Weg irgendwann zu uns zurückfinden wird. Bis zu diesem Zeitpunkt wird er als geschätztes Mitglied und geliebten Familienvater lebhaft in Erinnerung behalten – nicht zuletzt durch Mutter und Tochter, welche sich jeder Unterstützung sicher sein können, die uns möglich ist.
Das ist allerdings leider nicht das Einzige, was die Gemeinde in letzter Zeit verstimmt hatte. Gerade an einem Abend, der die Stimmung wieder angehoben hatte, wurde die üblich große Runde am Steg überrascht. Man könnte glatt sagen, dass es etwas mit Glück zu tun hatte, dass sich jene Runde wieder einmal so groß gestaltete – denn absolut unerfreulicher und zahlreicher Besuch fand sich vor dem Turm ein.
Dunkle Mäntel, bewaffnete Begleitung und eine bedrohliche Atmosphäre in der Luft verhießen nichts Gutes, als unsere Anführerin die Versammlung zur Rede stellte. Die deutliche Verweigerung sich ihrem Kult anzuschließen sowie die Drohung darauffolgender Konsequenzen leiteten einen Kampf ein, woran sich jeder beteiligte, um seine eigenen und die Werte der Gemeinde zu verteidigen. Glücklicherweise hinderte das magische Dämmungsfeld des Turmes die Kultisten daran ihre leerenverseuchte Magie zu wirken, weswegen sich die Schlacht zugunsten Drachensteins wendete – und abgesehen von einigen Verletzten konnte der Kult zurückgeschlagen werden.
Damit hatte sich das Thema allerdings noch nicht abgeschlossen. Es musste herausgefunden werden, wo sich jene Bedrohung gebildet hatte, und worauf sich jeder noch womöglich einstellen musste. Vorsicht wurde geboten, Vorbereitungen zum Schutze des Turmgeländes wurden getroffen, Spähaktionen eingeleitet, sowie Besprechungen abgehalten, nachdem herausgefunden wurde wie viele dieser Fanatiker noch übrig geblieben waren und wo sie sich befanden.
Zum ersten Mal in Drachensteins Geschichte würde sich die Gemeinde erheben und offensiv zurückschlagen – zum Schutze ihrer Kinder, ihrer Mitglieder und ihres geschätzten Heims, was über all die Zeit zu einem geliebten Zuhause wurde.
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