Immer wieder darf man Spieler innerhalb des RPs bemerken, die nicht einmal die einfachsten, allgemeinen Höflichkeiten im Rollenspiel einhalten, weil sie das Wissen darüber nicht besitzen, oder es schlicht nicht wollen, weil es ihnen völlig gleich ist. Man kann sicher niemanden dazu bringen sich auch daran zu halten, doch manches kann unter anderem dazu führen, dass man andere Spieler zu etwas zwingt, was einem Poweremote gleich kommt. Hier gilt der simple Spruch und die goldene Regel: Was du nicht willst, das man dir antut, das füg‘ auch keinem Anderen zu.
Da sich im Rollenspiel, das wir alle aus Spaß an der Freude betreiben, niemand diesen Spaß auf diese Weise nehmen lassen will, wäre es sicherlich empfehlenswert zumindest das Wissen darüber zu besitzen. Ob man es einhalten möchte ist einem selbst überlassen – oder entscheidet zugegeben oftmals die Sympathie gegenüber anderen Charakteren oder Spielern, worüber die eigene Vernunft jedoch drüber stehen sollte.
Hier und dort können selbstverständlich Momente entstehen, in der man sich als Spieler die Situation seines Charakters zu Herzen nimmt, und aufgrund dessen aus einem Impuls heraus handelt und seinen Charakter handeln lässt. Hier kommt allerdings die Regel IC=IC und OoC=OoC wieder in’s Spiel, die man in zuvielen Flags nachlesen kann, an die sich aber nur die wenigstens tatsächlich halten können.
Um das RP Anfängern zu erleichtern und einen kurzen Einblick in die Rollenspiel-Knigge geben zu können, folgt eine Liste von Dingen, die durchaus wichtig für den Umgang innerhalb des Spiels sein – und die sehr wahrscheinlich auch das ein oder andere Missverständnis verhindern können. Hiermit sind weder die offiziellen Regeln des Rollenspiels gemeint, noch Charaktereigenschaften der Spieler selbst, die selbstverständlich sein sollten.
• Einsicht. Sinn des Rollenspiels ist, dass man sich einen Charakter erstellt, der sein ganz eigenes Aussehen, körperliche Merkmale, Fähigkeiten und Charakterstärken und -schwächen besitzt. Doch besonders was letzteres betrifft, muss man sich bewusst sein, dass der Charakter nur soweit befähigt sein kann wie man selbst, um es authentisch ausspielen zu können. Besitzt ihr also nicht das Hintergrundwissen über etwas, solltet ihr euch entweder weitgehend darüber informieren, oder eurem Charakter lieber andere Fähigkeiten zugestehen, bevor ihr euch in Missverständnisse verstrickt – die andere Spieler oftmals verärgern können. Ausnahmen gibt es natürlich wenn der Charakter überzeugt davon ist, dass er etwas kann und es vorgibt, es aber in Wahrheit (die ihr als Spieler natürlich kennt) nicht der Fall ist.
• Kreativität. Oftmals wird ein ‚guter RPler‘ anhand seiner Fähigkeit bestimmt, Handlungen, Emotionen, Situationen und Gegenstände detailreich und wortgewandt zu beschreiben. Je schöner du etwas beschreibst, desto eher wird die Vorstellungskraft anderer Spieler dadurch gefördert und sie können entsprechend besser auf deine Situation reagieren und agieren. Wird sich dabei keine Mühe gegeben und alles so kurz wie möglich beschrieben, kann es auf Dauer Langeweile verursachen und die Lust am Rollenspiel nehmen. Da die WoW-Engine uns meist nicht bieten kann alles visuell darzustellen, müssen, oder eher sollten wir Rollenspieler auf das geschriebene Wort zurückgreifen, was unsere Kommunikation schließlich ohnehin ausmacht.
• Absprache: Sei es vor einem spontanen Kampf, in einem Plot, oder gar einer großen Schlacht: Die Absprache der Spieler untereinander vor einem solchen Ereignis gestaltet sich ungemein wichtig, und wird doch des öfteren einfach beiseite geschoben. Man sollte sich bewusst sein, dass der Spieler immer die Möglichkeit haben sollte, über seinen Charakter zu entscheiden. Sind Verletzungen zugelassen? Eine Entführung, Verstümmelung, oder sogar der IC-Tod? Und wenn ja, wie soll es in etwa ablaufen? Der ausführende Spieler muss sich darüber klar sein, was zugelassen wird und was nicht, und entsprechend hat er auch seine Emotes zu gestalten. Möchte jemand seinen Charakter noch nicht sterben lassen, so hat der ‚gegnerische‘ Spieler es zu akzeptieren und seinen Angriff, der einen eindeutigen Tod folgen lassen würde, umzuschreiben, sodass es vielleicht ’nur‘ eine schwerwiegendere Verletzung zur Folge hätte.
• Kritikfähigkeit: Niemand kann alles wissen, davon sollte man immer ausgehen. Man hört auch nie auf zu lernen, entsprechend sollte man konstruktive Kritik die man auf sein Rollenspiel hin erfährt, annehmen können und es sich zu Herzen nehmen, ohne gleich beleidigt zu sein und auf selbe Weise darauf zu reagieren. Denkt daran, dass man somit eure Vorstellungskraft und folgendes Rollenspiel verbessern will, was im Grunde das Ziel eines jeden Rollenspielers sein sollte – entsprechend tut es auch ruhig umgekehrt – viele werden sich darüber freuen. Höflichkeit untereinander sollte eigentlich selbstverständlich sein, doch trifft man sie immer weniger unter den Spielern an, weswegen es hier noch einmal erwähnt sei.
• Geduld. Hat man sich gerade aus einer Situation herausgespielt und der Charakter drehte sich bereits herum um den Ort oder die Gruppe oder seinen Gesprächspartner zu verlassen, sollte man warten. Möglicherweise möchten die Mitspieler dich noch verabschieden, oder dich vielleicht sogar aufhalten. Steuerst du deinen Charakter schlicht weiter, nimmst du ihnen damit diese Möglichkeit. Ist dein Charakter beispielsweise wütend und stürmt davon, solltest du emoten, dass dein Charakter keine Widerworte zulassen würde, aber dennoch warten. Immerhin könnte man dir noch etwas hinterherrufen, was du allerdings aufgrund der niedrigen Reichweite des /say-Chats nicht mehr mitbekommen würdest.
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